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Pierre Marteau's Publishing House
 

 JUD SÜSS

Veit Harlan. Deutschland 1940.

Release Date: 05.09.1940, Venedig
Germany: 24.09.1940, Berlin (Ufa-Palast am Zoo)
Production Company: Terra-Filmkuns-GmbH., Berlin
Line Production (Herstellungsgruppe): Otto Lehmann
Line Producer: Otto Lehmann

Screenplay: Veit Harlan, Eberhard Wolfgang Möller, Ludwig Metzger
Based on: Lion Feuchtwanger, »Jud Süß«, München 1925
Camera Operator: Bruno Mondi
Music: Wolfgang Zeller
Art Direction: Otto Hunte, Karl Vollbrecht
Assistant Director: Wolfgang Schleif, Alfred Braun
Editing: Friedrich Carl von Puttkammer, Wolfgang Schleif
Sound: Gustav Bellers
Location Manager: Conny Carstrennsen, Herbert Sennewald, Kurt Moos

Photography: Erich Kilian, Karl Ewald
Choreography: Sabine Ress
Costume Design: Ludwig Hornsteiner
Tailor: Theaterkunst G.mb.H., Kostümhaus Verch
Sound System (Tonsystem): Tobis-Klangfilm
Title: Trickatelier Radius

Cast:
Ferdinand Marian (Jud Süß),
Heinrich George (Herzog Karl Alexander),
Hilde von Stolz (Gemahlin des Herzogs),
Werner Krauß (Rabbi Loew, Levy - Sekretär von Süß, weitere kleine Rollen von Juden),
Eugen Klöpfer (Landschaftskonsulent Sturm),
Kristina Söderbaum (Dorothea Sturm, dessen Tochter),
Malte Jaeger (Aktuarius Faber, Bräutigam Dorotheas),
Albert Florath (Obrist Röder),
Theodor Loos (von Remchingen),
Walter Werner (Fiebelkorn),
Charlotte Schulz (Frau Fiebelkorn),
Anny Seitz (Minchen Fiebelkorn),
Ilse Buhl (Friederike Fiebelkorn),
Jacob Tiedtke (Konsistorialrat),
Erna Morena (Frau des Konsistorialrates),
Else Elster (Luzina, Maitresse des Süß),
Emil Heß (Hans Bogner, ein Schmied),
Käte Jöken-König (Frau Bogners),
Ursula Deinert (Primaballerina),
Erich Dunskus (Meister der Schmiedezunft),
Otto Henning (Vorsitzender des Gerichts),
Heinrich Schroth (von Neuffer),
Hannelore Benzinger (Hausmädchen bei Sturm)

 

 

Synopsis:

    Illustrierter Film-Kurier about »Jud Süß« (1940)

    Bei seinem Regierungsantritt hatte Herzog Karl Alexander von Württemberg mit dem Eid auf die Verfassung das Versprechen abgegeben, daß in allen Dingen »nach der alten württembergischen Treue und Redlichkeit« verfahren werden soll. Aber bereits kurze Zeit darauf bekam der Herzog das Verlangen, es den liederlichen Sourveränen der Nachbarländer gleichutin, und er forderte eine Garde, eine Oper und ein Ballett. Die Landstände, an ihrer Spitze Landschaftskonlulent Sturm, lehnten das Ansinnen des Herzogs ab. Der wurßte sich zu helfen. Er schickte Herrn von Remchingen, einen gefügigen Hofmann, nach Frankfurt zu dem Juden Süß Oppenheimer, und dieser nütze seine Chance. Heimlich wie ein Dieb schlich er über die württembergische Grenze und zeigte dem Herzog, wie man uu Gelde kommt. »Hat der Kaiser in Wien nicht auch seinen Juden, der ihm das Geld macht?« Und Karl Alexander machte Jud Süß zu seinem Finanzberater udn erlaubte ihm, Steuern , Zölle und Brückengelder einzutreiben.
    Die Württemberger murrten, aber die kleinen Rebellionen, die da und dort infloge der immer größeren Teuerung oder wegen der schroffen Methoden der Beamten des Juden aufflackerten, wurden mit grauseamer Schärfe niedergeschlagen. So wurde der Schmied Hans Bogner gehängt, weil er, von dem Juden und seinen Helfern in seiner Existenz bedroht und, bis zum Äußersten gereizt, Gewalt mit Gewalt beantwortet hatte. Der Herzog war mit seinem Juden zufrieden. Süß sorgte dafür, daß sie sich bereichern konnten.
    Umsonst machte sich Obrist Röder, ein Kriegskamerad des Herzogs, zum Fürsprecher der ausgeplünderten Bauern und Bürger. Karl Alexander wies ihn brüsk ab. Umsonst ermahnte der alte Rabbi Loew, der in den Sternen zu lesen verstand, Süß Oppenheimer: »Streng ist die Strafe des Herrn, wenn die Juden vergessen, wer sie sind!« Süß ging seinen Weg weiter, er wollt sogar Dorothea, die Tochter des Landschaftskonsulenten Sturm, die mit dem Aktuarius Faber verlobt war, heiraten. Sturm kam ihm zuvor, und Faber und Dorothea wurden ein Paar. Unter dem Vorwand, Sturm habe eine Verschwörung gegen den Herzog angezettelt, ließ Süß den Landschaftskonsulenten verhaften. Als die Stände sich zum Widerstand gegen die Willkür aufrafften, löste der Herzog sie auf und brach damit abermals das Gelöbnis, das er dem Land Württemberg bei seinem Regierungsantritt gegeben hatte. Er war, dem Rat des Juden folgend, entschlossen, sich mit einem Staatsstreich um absoluten Souverain zu machen.
    Damit zwang Süß seine Widersacher zum Handeln. Sie hatten bisher gezögert, aber jetzt mußten sie das Land aufrufen, und Faber ritt mit geheimen Ordern los. Doch schon am Stadttor wurde er verhaftet. In der Nacht war die Parole gewechselt worden, und Faber stand nun als Landesverräter vor den Richtern. Er wurde, da er sine Mitverschworenen nicht nenn wollte, der Tortur unterworfen. In ihrer Angst eilte Dorothea zu dem Juden. Süß gab Faber frei. Aber um welchen Preis? Wenige Stunden nach seiner Freilassung trug Faber seine junge Frau als Leiche aus dem Neckar.
    Jetzt brach der Aufstand los! Obrist Röder übernahm die Führung. Der Herzog, der in den letzten Tagen am liesten die Bahn verlassen hätte, auf die er durch Jüd Süß gedrängt worden war, benutzte dei Anwesnheit des kaiserlichen Gesandten in Ludwigsburg, um von Stuttgart abwesend zu sein und um Süß freie Hand zum Staatsstreich zu lassen. Ein Schalganfall warf ihn um, mitten im rauschenden Trubel des Festes auf Ludwigsburg, und sein Tod machte auch den Freibrief zunichte, der dem Juden Genralpardon für alle seine Schandtaten versprochen hatte. Süß, schon zur Flucht bereit, wurde verhaftet.

    Ihm wurde der Prozeß gemacht, die Richter verurteilten ihn zum Tode, und die Zunft der Schmiede baute eine Galgen eigens für den Juden, höher als alle Galgen zuvor. Und innerhalb eines Monats hatten alle Juden das Land zu verlassen.